Das Phänomen Industrie 4.0 in Gänze zu erfassen, erscheint kaum möglich – man muss sich ihm stückweise nähern und dieser Aufgabe hat sich das Berufskolleg Ostvest gestellt und am letzten Mittwoch die vierte Auflage seines Dattelner Forums mit dem Thema Digitalisierung: Auswirkungen auf die Berufsbildung von morgen! eröffnet.

Schulleiterin Juliane Brüggemann hatte eingeladen und der Landrat Cay Süberkrüb war gerne bereit gewesen, die Gäste zu begrüßen. Er machte deutlich, dass sich Investitionen in die Berufskollegs lohnen. Die duale Ausbildung sei besonders wichtig für die Region. Die Auszubildenden müssten hervorragend vorbereitet werden, um sich zukünftigen Aufgaben stellen zu können.

Das Impulsreferat hielt Wolf-Rüdiger Teichgräber von der Firma Festo Didactic SE, in dem er erläuterte, wie den großen Anforderungen der Digitalisierung durch eine zeitgemäße Lernumgebung Rechnung getragen werden kann. Im neu renovierten Werkstattgebäude des Dattelner Berufskollegs wird ein Raum zum Thema Automatisierungstechnik entstehen, welcher solchen neusten Maßgaben entspricht.

Günther Steinkamp, Fachleiter für Wirtschaftsinformatik am Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung in Münster, war zunächst ausschließlich für eine Diskussionsrunde zum Ende der Veranstaltung eingeplant, musste allerdings sein improvisatorisches Geschick unter Beweis stellen, da der Hauptredner des Abends, Professor Dr. Georg Spöttl von der Universität Bremen, noch im Stau stand. Steinkamps Vortrag merkte man den Stehgreif-Charakter kaum an – die vielen Lehrer im voll besetzten Forum folgten seinen Ausführungen zu digitalen Neuerungen im Klassenzimmer gespannt.

Professor Spöttls Vortrag widmete sich dann der Frage, welcher Ideen es bedarf, um die betriebliche und schulische Aus- und Weiterbildung im Zusammenhang mit Industrie 4.0 neu zu gestalten. Ausführlich legte er dar, inwiefern sich Berufsprofile mittel- und langfristig verändern werden, dass Didaktikkonzepte neu erdacht werden müssen und wie das Bildungspersonal besonders qualifiziert werden kann. Ein gewichtiges Argument wurde herausgestellt. Ingenieure ersetzen keine qualifizierten Facharbeiter. Eine gute Ausbildung ist auch deswegen wichtig, weil Ungelernte immer weniger Arbeitsmöglichkeiten finden.

Zuletzt ergriff Klaus Beie, der Moderator des Abends, die Initiative und eröffnete eine besondere Diskussionsrunde. Bei einem gemütlichen Imbiss hatten alle Anwesenden die Möglichkeit, das Gehörte zu besprechen, Fragen zu stellen und die kritischen Aspekte der Vorträge zu erörtern.

Die Veranstaltung ist Teil einer Reihe, die die Schule zum Themenbereich Digitalisierung und berufliche Bildung seit zwei Jahren durchgeführt hat. Unterstützt wird das Berufskolleg dabei vom Projekt Zukunftsstadt des Kreises Recklinghausen.

 

Die Folien zu den Kurzvorträgen wurden uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt:

- Wolf-Rüdiger Teichgräber, Festo Didactic SE: Impulsreferat

- Prof. Dr. Dr. h. c. Georg Spöttl: Industrie 4.0 – Gestaltung der betrieblichen und schulischen Aus- und Weiterbildung Teil I - Teil II - Teil III - Teil IV

 

Hier können Sie einen kurzen Blick in den Ablauf des Abends werfen:

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